Samstag, 29. Juni 2013
#283 Haltestelle Bob am Main - Schlau - Schule München !
NEUE FAHRPLÄNE am Mainufer:
Ein „Halt“ für junge Flüchtlinge
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Die SchlaU-Schule in München ist eine staatlich anerkannte Ergänzungsschule für minderjährige Flüchtlinge, die ohne Eltern nach Deutschland gekommen sind. 200 Jugendliche werden durchschnittlich zwei bis max. drei Jahre lang in fünfzehn Klassen unterrichtet.
Die Bezeichnung »SchlaU« lehnt sich an »schulanaloger Unterricht« an: Zum Lernstoff gehören Fächer wie Deutsch, Mathematik und Ethik, die auch an regulären staatlichen Hauptschulen unterrichtet werden. Da viele der Schüler kein Deutsch sprechen, wenn sie ins Land kommen, ist das Lernen der Sprache am Anfang der Schulzeit das oberste Ziel.
Danach werden die Schüler auf den Hauptschulabschluss vorbereitet. Zusätzlich werden die Flüchtlinge von Sozialpädagogen betreut. Diese helfen ihnen dabei, ihren Alltag zu organisieren, zu Behörden zu gehen oder auch ihre traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten.
Nachdem es in der menschenunwürdigen Erstaufnahmeeinrichtung „Bayernkaserne“ zu Hungerstreiks und Suizidversuchen gekommen war, wurde die SchlaU-Tochter „ISuS - Integration durch Sofort-beschulung und Stabilisierung“ ins Leben gerufen, die nun die jungen Flüchtlinge sofort nach ihrer Ankunft aus dieser Isolation holt und ihnen das für sie so wichtige Menschenrecht auf Bildung gewährt.
Während der Kulturtage werden die Fahrplantafeln der „Haltestelle“ von einigen Schülern und Ex-Schülern der SchlaU-Schule sowie von ISuS bestückt. Es beteiligten sich junge Menschen aus den verschiedensten Ländern. Gemeinsam ist ihnen die Entwurzelung und Traumatisierung durch Vertreibung und Flucht, aber auch die sie alle verbindende Lebensenergie, das Bedürfnis, an ihrer persönlichen „Station Lebensperspektive“ anzukommen und diese dann aus eigener Kraft selbst zu gestalten.
Die Beiträge sprechen für sich. Die Schule selbst wird oft als „Halt“ für die jungen Menschen gesehen. So schützt ein Schirm vor Granaten oder ein Bett bietet Zuflucht. Und auch Worte und Sätze finden ihren Platz. Da schreibt ein gerade in der Alphabetisierung steckender ISuS-Schüler „zusamin“, genau so, wie er das Wort „zusammen“ hört.
Doch gehen Sie selber auf Entdeckungsreise, ein Besuch am Mainufer lohnt sich.
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