Mittwoch, 30. März 2016
#487 - Lucas Kraus goes Haltestelle
Liebe Freundinnen und Freunde der Haltestelle,
heute endet die Ausstellung "Damaged Goods" von Lucas Kraus in der
Galerie Nelly 5 (Ostermontag von 15.00 - 17.00 Uhr letztmalig
geöffnet). Die "Haltestelle" freut sich, eine Auswahl von seinen
Werken am Aschaffenburger Mainufer zeigen zu dürfen.
„Damaged Goods“ an der Haltestelle am Mainufer
Eine Auswahl von Fotografien aus seiner Serie „Damaged Goods“ stellt
Lucas Kraus derzeit in den Fahrplantafeln der „Haltestelle“ am
Mainufer aus. Die Frauenportraits tragen Spuren äußerlicher
Beschädigung – Korrosion, Risse, Abrieb. Der hier doppeldeutig
verwendete Begriff „beschädigte Ware“ drückt aber auch die innere
Zerbrechlichkeit der dargestellten Frauen aus, denen durch
traumatische Ereignisse in ihrem Leben körperlicher oder seelischer
Schaden zugefügt wurde. Es handelt sich um Porträts von Frauen, die
Brüche in ihrer persönlichen oder beruflichen Biografie erleiden
mussten: die Schauspielerin Nathalie Wood, die auf tragische Weise ums
Leben kam, die Sängerin Marianne Faithfull, die nach der Trennung von
Mick Jagger den Boden unter den Füßen verlor, oder die Schauspielerin
Tippi Hedren, deren berufliche Karriere nach dem Zerwürfnis mit Alfred
Hitchcock ein jähes Ende fand.
Mit dem Begriff „beschädigte Ware“ bezeichnet man im Alltagsgebrauch
zerbrechliche Güter, die beim Transport auf dem Postweg beschädigt
wurden und damit zur wirtschaftlich wertlos geworden sind. Im
übertragenen Sinne sind die scheinbar so erfolgreichen Stars nach
persönlichen Katastrophen „Ausschussware“. Die „natürlichen Mängel“
des Menschen, seine Verletzlichkeit, führt dazu, dass Traumata nicht
schadlos bleiben. Die Karriere ist zu Ende, das Leben nimmt einen
anderen Verlauf, der nicht mehr von Glamour und Erfolg geprägt ist.
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