Die Collagen von Stefanie Grohs
Vergilbte Schwarzweiß-Postkarten aus Kitzbühel oder Bad Gastein, Abbildungen von Küchengeräten aus den 50er Jahren, einsamen Sitzmöbeln, altmodisch gekleideten Damen mit Persil-Lächeln: Diese betagten Materialien bilden die Arbeitsgrundlage für die Collagen der Künstlerin Stefanie Grohs.
Dem Arbeitsmaterial entsprechend ist auch der Arbeitsprozess eher antiquiert: Grohs verzichtet auf digitale Hilfsmittel; analog sind Schere, Messer und Instrumente der Feinchirurgie ihr Handwerksmaterial.
Im wirren Durcheinander von gestrigen Gegenständen und altmodisch gekleideten Figuren präsentiert Grohs zeitlose Themenfelder: Das Bergpanorama vermittelt einen Hauch von Einsamkeit oder Trauer, verschobene Größenverhältnisse und aus dem eigentlichen Zusammenhang verrückte Gegenstände stellen die Realität in Frage, Beziehung und Beziehungslosigkeit werden sichtbar. Die Künstlerin fixiert diese Momente und entzieht dabei den abgebildeten Dingen ihre dauerhaften Eigenschaften. Eine wichtige Bedeutung gewinnt der handelnde Umgang zwischen Objekt und Umgebung, der im neuen Kontext der Collage entsteht.
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